27.10.2011, 23:55, zu Hause:

Wantenschneider
Wer hat schon einmal ein "dismasted" Schiff, von einem, den Rumpf bedrohenden Rig, befreit? Es ist gerade mal einen Monat her, da habe ich relativ erfahrene Leute dabei beobachtet, wie sie mit einem handelsüblichen Wantenschneider eine Edelstahldrahtwant (ca. 20mm) durchgekiefelt haben. Das funktioniert nur, wenn du die Schere, ein Bolzenschneider mit Papageienschnabelprofil, irgendwo am Festen Boden aufstützen kannst. Gib dir das einmal bei gehörigem Seegang und wenn das "stehende Gut" deinen Rumpf bedroht. Ich werde zwei Maste haben. Bei einem Schoner bleibt zumeist einer stehen, es können aber auch beide brechen. Das kann ganz schön hektisch werden, wenn man allein unterwegs ist. Zu diesem Behufe haben wir uns einen hydraulischen Wantenschneider besorgt.
Habe ich in früheren Tagen auch viel mit Seilen zu tun gehabt, war das Durchtrennen dieser immer relativ einfach, weil kein Seegang auf den Bergen vorherrscht. Mit dem üblichen Motto, eine Hand für dich und eine Hand für das Boot, wird das "Wantenschneiden" mit einer Zange oder Stahlschere sicher nix! Hydraulische Seilschneider gibt es in vielen Ausführungen. Elektrisch betriebene Hydraulikpumpen sind in unserem Fall die falsche Wahl. Also eine kleine Handpumpe, und dazu den Schneidkopf. Von der Handpumpe führt serienmäßig ein Hochdruckschlauch mit einer Länge von rund 80cm zum Schneidkopf (bis 36mm Seildurchmesser). Diesen werden wir gegen einen Schlauch mit 2,5 Metern austauschen und dann wird das Handling optimal sein. Im Worst Case klemmt man den Schneidkopf dann an das Seil oder Want, begibt sich zur Pumpe und trennt mit ca 15 Pumpenhüben bequem das Schnürl durch.

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