26.11.2011, 18:30, zu Hause:

Höchste Zeit, ein erholsames Wochenende einzulegen. Ich werde nicht auf mein Ergometer verzichten und eine große Runde im Trainingsraum drehen. Frische Luft wird dem Körper beim Nordic-Walking zugeführt. Die Sonne soll auch scheinen, prognostizieren die Meteorolügen. Könnte durchaus sein, dass beim Stäbchenwandern mein blütenweißer Teint, auch noble Studioblässe genannt, ein klein wenig gebräunt wird.
In 30 Tagen legen wir in Saint Malo ab und werden die Testfahrt über 2.800 Seemeilen (5.185 Km) nach Dakar beginnen. Spätestens dann werde ich wieder gesünder aussehen!
Route Saint Malo - Dakar

25.11.2011, 11:00, Mission Control:

Fish and Chips

Spalten wir die  Segelnation Amerika? Es freut mich ja ungemein, dass in US-Amerikanischen Foren über unser Projekt diskutiert wird. Und ich schätze auch die Leistung von Reid Stowe, der mit wirklich bescheidenen Mitteln, den Dauerrekord im Segeln ohne Landkontakt und autarkem Leben auf den Ozeanen hält. Gleichzeitig kann ich beobachten, dass viele US-Amerikaner es als ausgeflippt und nicht ganz bei Trost einschätzen, dass man auf See Sprossen züchtet.
Ganz von Tomaten und Buschbohnen abgesehen. Die stellen sich das vielleicht so vor: Vitamintabletten, Cola und Burger. An Festtagen Donuts und Muffins. Als gesunde Ernährung zählen in USA Kartoffelprodukte wie Kartoffelbrei, Kartoffelchips und Pommes. Ganz besonders gesund ist frittierter Fisch, der fetttriefend verzehrt wird.
Trotzdem soll es in der neuen Welt auch Menschen geben, die gesundheitsbewußt leben. Ich bin ja wirklich kein Gesundheitsapostel. Eigentlich will ich nur gesund heimkehren. Einundvierzig Monate auf See sollen nicht dazu führen, danach als menschliches Wrack zu enden, das ein gesundes Schiff in den Hafen steuert. Ich werde daher die Ratschläge der Amis nicht befolgen und meinen eigenen Weg weitergehen. Auch wenn das die Nation spalten sollte.