28.11.2011, 22:25, zu Hause:

Ein amerikanischer Segelmacher hat sich angeboten, unsere Segel zu sponsern. Ich bin dabei, das zu verifizieren. Mittels Gästebucheintrag hat er dieses mitgeteilt. Sehr erfreulich. Materialsponsoren und Partner sind immer herzlich willkommen. Wenn sogar die Amerikaner jetzt aufspringen, finde ich das einfach toll. In den US-Foren geht's ja wirklich zur Sache, was unser Projekt betrifft. Bemerkbar macht sich das auch auf facebook, wo die GLOBALSAILING Seite immer mehr englischsprachige Fans bekommt. Was besondere Freude aufkommen lässt, jawoll, die Aussies, ich mag sie von früher her, werden immer mehr!

27.11.2011, 19:00, zu Hause:

Ein beschaulicher Sonntag geht zu Ende. Strahlender Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen hätten mich heute fast dazu veranlasst, meinen Laser II auf's Autodach zu packen und nach Suben zu pilgern. Dort befindlich ist einer der Innstauseen. Ein bisschen herumsegeln, zurück zu den Wurzeln, es muss ja nicht immer eine Swan sein, eine Lavezzi oder Lagoon, auch keine Beneteau. Monohull oder Multihull, ich bin halt eher der Multi Typ. Segeln lernst du aber nur mit einer Mono. Laser oder Opti, das sind für mich die Spielzeuge, die du spielen können musst. Doch ja, auch ein Hobie-Cat macht gehörig Spass. Mangels Brise habe ich mich entschieden, an unseren logistischen Tabellen zu arbeiten. Jeden Tag fällt uns etwas Neues ein, das wir noch mitnehmen könnten. Und auch, was wir nicht mehr mitnehmen werden. Soll ich als Draufgabe die Nordwestpassage wagen. Soll ich nicht? Zu diesem behufe würde ich spezielle, bereits von uns getestete Schläuche verwenden, mit denen ich den Katamaran bei Eisbildung aus dem Wasser heben kann. Wie das funktioniert werde ich hier noch nicht erörtern. Aber es funktioniert. Die Dinger haben 580 Kilo. Also ganz schön Zeug, viel Gewicht! Reizvoll wäre es schon. Es könnte uns aber auch das Schiff kosten. Dazu ein klein Wenig Geschichte:

Die Nordwestpassage
Im 19. Jahrhundert wurde die Suche nach der Nordostpassage erneut aufgenommen. Die britische Admiralität hatte 1743 eine Belohnung über 20 000 £ für das Schiff ausgesetzt, das die Passage als Erstes bezwang. Die Edward-Parry-Expedition von 1819-20 war der Lösung des Problems nahe gekommen. Man war in den Lancaster Sound hineingefahren, dann in westliche Richtung durch die Barrow Street und den Melville Sound gesegelt und hatte damit den größten Teil der Nordwestpassage entdeckt. 


Der englische Marineoffizier John Ross (1777 - 1856) unternahm im Auftrag der britischen Regierung 1818-19 den Versuch, die Nordwestpassage zu durchfahren. Zwar verfehlte er sein Ziel, brachte aber wichtige Forschungsresultate mit nach Hause. 1829-33 war Ross der Erste, der auf einer arktischen Expedition ein Dampfschiff einsetzte. Er entdeckte die Halbinsel Boothia und konnte die Position des magnetischen Nordpols bestimmen. 

Sir John Franklin Sir John Franklin (1786-1847), ebenfalls ein englischer Marineoffizier, machte in den Jahren 1819-27 mehrere Reisen nach Nordamerika, um wissenschaftliche Untersuchungen an den Polarküsten zu betreiben. 1845 wurde er als Leiter einer Expedition der Admiralität eingesetzt, von der der endgültige Vorstoß auf die Nordwestpassage erwartet wurde. In der Baffin Bay trafen die Teilnehmer auf ein Walfängerschiff; das war das Letzte was man von ihnen hören sollte. Später fand man heraus, dass die Schiffe nordwestlich von King William Island im Eis eingeschlossen wurden, und dass Franklin dort 1847 starb. Die Überlebenden der Mannschaft verließen 1848 das Schiff, um bewohnte Gebiete zu finden, aber alle starben unterwegs. Mehrere Rettungsexpeditionen wurden eingesetzt, jedoch vergeblich. 

1850 durchschiffte Robert McClure die Beringstraße und griff die Nordwestpassage von Westen her an. Auf ihrer Fahrt ostwärts wurden sie nördlich von Banks Island im Eis eingeschlossen. Im Sommer 1853 wurden sie von einer weiteren Expedition geborgen und setzten die Fahrt Richtung Osten fort, um schließlich wieder nach Hause zu gelangen. So wurde McClure der Erste, der die Nordwestpassage durchfahren hatte, wenn auch nicht mit seinem eigenen Schiff. Seine Belohnung durch die Nation betrug 10 000 Pfund, die Hälfte der ursprünglich ausgesetzten 20 000. Amundsen's Nordwestpassage  
Der Norweger Roald Amundsen war der Erste, der die gesamte Nordwestpassage auf seinem eigenen Schiff bezwang. Während der Jahre 1903-06 segelte er sein Schiff, die Gjøa, von Osten her in Richtung Westen. Zwei Jahre verbrachte er in Gjoa Haven an der Südküste von King Williams Island, um Forschungen zum Erdmagnetismus zu betreiben. Die Gjøa überwinterte noch ein drittes Mal an der Mündung des Mackenzie River, bevor sie sich 1906 in die Beringstraße aufmachte.